Grüne Botschafterinnen des ländlichen Raumes

Grüne Botschafterinnen des ländlichen Raumes

Von Henry Doll

Friedlinde Gurr-Hirsch (Mitte) lässt sich von Kräuterpädagogin Brigitte Walz informieren. Links Bürgermeister Willi Schmitt und Wolfgang Eißen.Foto: Henry Doll

Dörzbach – Gegen Fehler bei der Existenzgründung scheint ein Kraut gewachsen: Vernetzung, Zusammenarbeit, gegenseitige Information und Austausch. Auf diesen Nenner lässt sich laut Helga Hennebold und Hannelore Wörz die Absicht bringen, die hinter der Gründung der Interessengemeinschaft (IG) der Kräuterpädagoginnen Nordwürttemberg-Nordbaden steckt. Helga Hennebold ist 1. Vorsitzende der IG Kräuterpädagogin, die sich am Freitag in Dörzbach-Laibach erstmals in größerem Rahmen präsentierte.

Internet und Netzwerk

Auch im weltweiten Netz sind die nordwürttembergischen und nordbadischen Kräuterpädagoginnen jetzt zu finden. Auf dem Ferienhof Marina der Familie Müller in Laibach wurde die neue Homepage präsentiert. Eigens angereist war Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum. „Frauen im Ländlichen Raum sind bekannt für ihre Kreativität und ihre innovative Art, wenn es darum geht, sich neue Betätigungsfelder zu erschließen. Die Landfrauen spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sie sind Beraterin und Ausbilderin in vielen Fragen. Dieses Engagement ist lobenswert“, sagte die Staatssekretärin. Vor allem die Tatsache, dass sich die Kräuterpädagoginnen nicht nur untereinander in einer IG vernetzten, gefiel ihr.

Über 30 Kräuterpädagoginnen gehören ihr inzwischen an. Doch die Vernetzung geht weiter. So ist die Interessengemeinschaft eingebunden in das Projekt „Zopf“, das bereits 2008 in die Welt gesetzt wurde und inzwischen vier Netzwerke betreut. Baden-Württemberg und die Europäische Union fördern diesses Netzwerk, um Frauen im Vorfeld von Existenzgründungen und bei Fragen der Vermarktung von Produkten zu unterstützen. Vorsitzende des Vereins „Zopf“ ist Hannelore Wörz; Projektkoordinatorin die Sozialwissenschaftlerin Gabi Efferenn. Zopf steht für „Zielorientierte Prozessförderung Landfrauenunternehmungen“.

Dr. Wolfgang Eißen, Dezernent für Ländlichen Raum am Landratsamt Hohenlohekreis, betonte in Laibach die Brückenfunktion, die die Kräuterpädagoginnen einnehmen könnten. Sie würden „Bewusstsein für die regionale Vielfalt schaffen“. Wolfgang Eißen versprach: „Meine Unterstützung werden Sie künftig haben.“

Höheres Ziel Die Zusammenarbeit soll laut Friedlinde Gurr-Hirsch davor bewahren „Irrwege zu gehen bei der Existenzgründung“. Für viele landwirtschaftliche Betriebe sei es wichtig, ein zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften. Hier biete der Beruf der Kräuterpädagogin einen Weg. Die Unterstützung der Kräuterpädagoginnen sei zudem „ein Mosaik in einem großen politischen Ziel“: Menschen sollen im ländlichen Raum gehalten werden.